3.1 Prozessmodelle

3.1.1 Zeitpunkt- und zeitraumbezogene Abbildungen

 

a) Problemstellung (mit Test)

In Kapital 2 wurde einleitend hervorgehoben, dass der sachlich richtige Ausweis und die ordnungsgemäße Bewertung des Vermögens und des Kapitals eines Unternehmens nicht nur für die Beurteilung der wirtschaftlichen Lage der betreffenden Wirtschaftseinheit von grundlegender Bedeutung ist, sondern das damit zugleich der Ausgangspunkt und die Grundlage für die kaufmännische Buchführung bis hin zur Erstellung eines Jahresabschlusses nach handels- und steuerrechtlichen Vorgaben geschaffen wird.
Dabei bleibt allerdings die Frage offen, welche Sachverhalte innerhalb und während des laufenden Geschäftsjahres mit welchen Wirkungen zur Veränderung der Vermögens-, Finanz-, Ertrags- und Liquiditätslage des Unternehmens beigetragen haben und mit welchen betriebswirtschaftlichen Termini und Instrumenten diese Veränderungen begrifflich erfasst und rechnerisch abzubilden sind.

Bevor wir uns mit dieser Frage detaillierter befassen, sollten Sie versuchen, Antworten auf einige Einstiegsfragen zu geben. 

Frage 1:

Sachverhalt 1:
Der Unternehmensgründer Max Muster tätigt aus seinen Privatmitteln - zwecks Überwindung  einer schwierigen Liquiditätslage seiner Firma - eine Einzahlung in Höhe von 25.000 EUR auf das Geschäftskonto der Firma. Dies führt folgerichtig zur Erhöhung des Vermögens seines Unternehmens
.
 

Frage: Ist diese Einzahlung - Ihrer Ansicht nach -  in der Buchführung als Einnahme zu verrechnen und führt dies zu einem Ertrag im Geschäftsprozess des Unternehmens? (Antwort begründen!)


Ihre Antwort:


 
Frage 2:

Sachverhalt 2:
Der Einzelhändler Peter Hoffnungsfroh kauft  am 25. des Monats bei einem Lieferanten Waren im Betrag von 500 EUR (ohne Beachtung der Umsatzsteuer) ein. Der Lieferant gewährt ein Zahlungsziel von 14 Tagen, das der Händler auch in Anspruch nehmen wird.

Der Händler macht jeweils nach dem letzten Tag des Monats eine Einnahmen-/Ausgaben- und eine Einzahlungs-/Auszahlungs-Übersicht, wofür er auch den aktuellen Bankauszug des Abschluss-Monats heranzieht..

Frage
: Wie sollte - Ihre Ansicht nach - der Händler den Wareneinkauf über 500 EUR in seinen Monatsübersichten ausweisen? Als "Auszahlung" und/oder als "Ausgabe" und/oder als "Aufwand"?


Ihre Antwort:


 
Frage 3:

Sachverhalt 3:  
Der Einzelhändler Peter Hoffnungsfroh verkauft am 28. des Monats an den Kunden K. Waren zu einem Preis von 800 EUR (ohne Beachtung der Umsatzsteuer) und gewährt diesem Kunden ein Zahlungsziel von 14 Tagen. Die verkauften Waren hatten im Vorratsbestand einen Wert von 650 EUR.

Der Händler macht jeweils nach dem letzten Tag des Monats eine Einnahmen-/Ausgaben- und auch eine Einzahlungs-/Auszahlungs-Übersicht, wofür er auch den aktuellen Bankauszug des Abschluss-Monats heranzieht..

Frage: Wie sollte - Ihre Ansicht nach - der Händler den Warenverkauf über 800 EUR in seinen Monatsübersichten ausweisen? Als "Einzahlung" und/oder als "Einnahme" und/oder auch als "Ertrag" und - wenn eine Position zutrifft - mit welchem Betrag?


Ihre Antwort: