3.1 Prozessmodelle

3.1.2 Güter- und Finanzströme

 

a) Sachverhalt

Im Vollzug des Geschäftsbetriebs von Unternehmen lassen sich – bildlich gesprochen – zwei gegenläufige Ströme unterscheiden:

Einerseits geht es um einen Güterstrom mit den Phasen Beschaffung der Leistungsfaktoren/Ressourcen  als Prozessvoraussetzungen, dann Leistungserstellung und schließlich Leistungsverwertung der erstellten Produkte auf Zielmärkten (Phasen 1 bis 4 im Kreislaufmodell des Umsatzprozesses).

Anderseits geht es um einen gegenläufigen Finanz-/Geldstrom, der - wie in Abb. 3.02 dargestellt -  durch die zurückfließenden Umsatzerlöse, die Bereitstellung finanzieller Mittel durch eigene Einlagen und durch fremde Mittel bis hin zum Begleichen der Aufwendungen im Unternehmensprozess  sowie durch sonstige Abflüsse wie Zahlung von Steuern, Entnahmen u. a. gekennzeichnet ist (Phasen 4 bis 6 im Kreislaufmodell des Umsatzprozesses).

in der Betriebswirtschaftslehre, speziell im System des betrieblichen Rechnungswesens, werden diese Geld- bzw. Finanzströme durch die vier Begriffe „Einzahlungen“ und „Einnahmen“ einerseits und „Auszahlungen“ und „Ausgaben“ andererseits eindeutig beschrieben (siehe Bild 3.10).


					  Abb. 3.02: Gegenläufige Güter- und Finanzströme 
					  (Prozessmodell 2)
Abb. 3.02: Gegenläufige Güter- und Finanzströme (Prozessmodell 2)

b) Begriffliche Widerspiegelung 

In den weiteren Ausführungen im Kapitel 3 wird dargelegt, dass mit vier Begriffspaaren die in Abb. 3.02 angegebenen Sachverhalte erfasst und für Planungs-, Steuerungs- und Abrechnungszwecke beschrieben werden können:

 Einzahlungen - Einnahmen  finanzwirtschaftliche Kategorien
 Auszahlungen - Ausgaben  finanzwirtschaftliche Kategorien
 Aufwand - Kosten  güterwirtschaftliche Kategorien
 Ertrag - Leistung  güterwirtschaftliche Kategorien