5.2 Kapitalflussrechnung

5.2.1 Direkte Methode

 

a) Vorgehen

Die direkte Methode der Kapitalflussrechnung basiert auf folgendem Ansatz:

Zunächst werden die sich aus dem laufenden Geschäftsbetrieb des Unternehmens ergebenden kassenwirksamen Einzahlungen, insbesondere die zahlungswirksamen Erträge wie

  • Einzahlungen von Kunden als Umsatzerlöse,
  • Einzahlungen aus Beteiligungserträgen,
  • Einzahlungen aus Desinvestitionen,
  • Einzahlungen aus Zinserträgen u. a.

erfasst und dann den in der gleichen Periode verursachten kassenwirksamen Auszahlungen, insbesondere die  zahlungswirksamen Aufwendungen wie

  • Auszahlungen an Lieferanten zu Vorprodukten,
  • Lohn- und Gehaltszahlungen,
  • Auszahlungen für Investitionen,
  • Zinszahlungen,
  • Steuern,
  • Kredittilgung u. a.

gegenübergestellt, wobei die in Abb. 5.03  genannten drei Bereiche - in Staffelform -  unterschieden werden.

 

 b) Grundschema der Kapitalflussrechnung (direkte Methode)

Die nachfolgende Darstellung der direkten Methode der Kapitalflussrechnung in Tabelle 5.1 orientiert sich an der Mindestgliederung nach den Deutschen Rechnungslegungsstandards.

Tabelle 5.1: Grundschema der Kapitalflussrechnung nach der direkten Methode

1.  Operativer Bereich
1.1 Einzahlungen von Kunden (Umsatzerlöse)
1.2 ./. Auszahlungen an Lieferanten
1.3 ./. Auszahlungen an Beschäftigte
1.4 ./. gezahlte Zinsen
1.5 ./. gezahlte Ertragsteuern 
A. = Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit (operativer Cashflow)
2. Investitionsbereich
2.1 Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagenvermögens
2.2 ./. Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagenvermögen
2.3 + Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens
2.4 + Einzahlungen aufgrund von Finanzmittelanlagen (kurzfristige Finanzdisposition)
2.5 ./. Auszahlungen aufgrund von Finanzmittelanlagen (kurzfristige Finanzdisposition)
B. = Cashflow aus Investitionstätigkeit
3. Finanzierungsbereich
3.1 Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen (Kapitalerhöhung)
3.2 ./. Auszahlungen an Unternehmenseigner (Gewinnausschüttung, Dividenden)
3.3 + Einzahlungen aus Aufnahmen von Finanzkrediten
3.4 ./. Auszahlungen aus Tilgung von Finanzkrediten
C. = Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
4. Finanzmittelbereich
4.1 Liquide Mittel am Anfang der Periode
4.2 + Zahlungswirksame Veränderungen (Salden A., B., C.) (Netto-Cashflow)
4.3 Liquide Mittel am Ende der Periode

 

Die unter 4.3 ausgewiesene Zahl muss "auf den Cent" mit dem Bestand an liquiden Mitteln lt. Bilanz zum Stichtag am Ende der Periode übereinstimmen!