Lernziele:

In der Wirtschaftspraxis tritt folgende Situation nicht selten auf: Unternehmen erzielen mit ihren Produkten und Leistungen gute Umsätze und mit diesen Umsätzen auch befriedigende Erträge, aber dennoch geraten sie in finanzielle Schwierigkeiten, weil sie mit den temporär verfügbaren liquiden Mitteln nicht die fälligen Verbindlichkeiten begleichen können.
Eine der Ursachen für eine solche Situation ist in folgenden - bereits erörterten - betriebswirtschaftlichen Zusammenhängen zu suchen:  Ein Gewinn wird als Saldo zwischen Ertrag und Aufwand ermittelt, aber nicht alle Erträge führen sofort zu Einzahlungen, anderseits stehen Auszahlungen an, die keine Aufwendungen sind.
Hinzu kommt, dass sich Einzahlungen (z. B. zugesagte Hilfen) terminlich oft verzögern, während viele Auszahlungen per Lastschrift (Bankeinzug) bewirkt werden.

Indem wir uns in diesem Kapitel auch den Themen "Cashflow" und "Liquidität" zuwenden. kann in Bezug auf die BWL-Grundbegriffe ein gewisser Abschluss erreicht werden.
Nach dem Durcharbeiten der einzelnen Lerneinheiten in diesem Kapitel sollten Sie in der Lage sein,

  • zu begründen, warum die Kapitalflussrechnung als "Cashflow-Statement" eine notwendige Komplettierung der Abbildungsformen "Bilanz"  und "Erfolgsrechnung (GuV)"  bildet,
  • anzugeben, wie eine Kapitalflussrechnung zu erstellen ist sowie
  • zu erläutern, wie die Liquiditätssituation eines Unternehmens ermittelt und bewertet werden kann und welche Konsequenzen sich daraus für eine wirksame Liquiditätssteuerung ergeben.